
Modifikationen für mein-guckkasten
Im Projekt mein-guckkasten haben wir versucht die VR-Brille auf das Wesentliche zu reduzieren. Dadurch fehlen ein paar Extras, wie zum Beispiel der Magnetschalter, den Google beim Cardboard eingeführt hat. In Aller Regel kann man auch ohne diese Erweiterungen interessante Erfahrungen mit der VR-Brille machen, man kann diese Erweiterungen aber auch mit ein wenig handwerklichem Geschick und einfachen Materialen selber nachrüsten.
Magnetschalter
Der Magnetschalter des Carboard befindet sich an der linken Seite. Zieht man den magnetischen Ring nach unten und lässt ihn nach oben schnappen, dann registriert ein entsprechender Sensor im Smartphone diese Veränderung. Damit lassen sich Aktionen ausführen, ohne aufs Display tippen zu müssen. Wir haben dies bewusst weggelassen, da es die Kosten nur unnötig erhöht, außerdem ist die Position des Schalters nicht bei allen Smartphone-Modellen an derselben Stelle. Man kann den Schalter aber sehr einfach nachträglich installieren. Dazu benötigt man einen kräftigen Neodynamischen Magneten den man für ein paar Cent online bestellen kann und einen einfachen Büromagneten (Feritt-Magnet) wie man sie von einer magnetischen Pinnwand kennt (1). Bei unseren eigenen Versuchen haben wir das Bauprinzip von Google umgedreht und einen selbstklebenden, neodynamischen Magnet innen in den Guckkasten geklebt (2). Den Büromagneten haben wir auf die Außenseite gesetzt. Zur Bestätigung muss man ihn einfach schnell nach links oder rechts bzw. oben oder unten bewegen (3). Die Funktion ist nicht so komfortabel wie beim Cardboard, bei dem man einfach den Ring nach unten zieht und nach oben schnappen lässt, dafür kann man die Position für den Schalter selbst bestimmen und somit an das eigene Smartphone anpassen.
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Hands free - Freihandbedienung
Spätestens wenn man ein Eingabegerät für ein Spiel benutzen möchte, zum Beispiel ein Gamepad, muss man über eine Befestigung des Guckkastens am Kopf nachdenken. Da die Seitenwände des Guckkastens doppelwandig ausgeführt sind, ist es keinen Problem einen Schlitz hinein zu schneiden und ein breites Gummiband (Hosengummi) zu befestigen. Der Schlitz sollte natürlich möglichst weit hinten gesetzt werden, damit der Gummi nicht ausreißt. Zur Befestigung einfach das Gummiband von innen nach außen durchfädeln und außen am Ende des Bandes einen Knoten machen. Wer es etwas Professioneller will, kann die Enden auch umklappen und mit der Nähmaschine zusammennähen. Im OpenDive Lens Kit von Durovis, ist übrigens ein passendes Gummiband bereits enthalten.
Tipp: Die Kanten des Guckkasten, sollten mit etwas Schaumstoff gepolstert werden, damit das Tragen der Brille angenehmer wird.
Sicherheitshinweis: Bei einer freihändigen Nutzung, bieten die Klettverschlüsse eventuell nicht genug Halt für ihr Smartphone! Wer den Guckkasten freihändig nutzt sollte sicherheitshalber die vordere Klappe des Guckkastens, mit einem dicken Haushaltsgummi oder Klebeband sichern!
Vorrichtung zum Einstellen des Linsenabstands
In einer ersten Version des Guckkastens, haben wir mit den Schraubgewinden von Einweg-PET-Flaschen experimentiert. Dafür haben wir den vorderen Teil des Schraubgewindes an der Flasche abgesägt und glatt geschliffen. Die Linsen können mit Flüssigkleber von vorne auf den Flaschenhals geklebt werden (1).
Die viereckigen Öffnungen des Linsenhalters müssen etwas vergrößert werden, anschließend kann man das Flaschengewinde mit samt der Linse einschrauben(2). Durch die beiden Rahmen entsteht quasi ein Innengewinde und man kann die Linsen stufenlos um ca. 10mm nach vorne und nach hinten bewegen (3). Damit kann man den Guckkasten besser für kleinere Handygrößen einstellen und das Sichtfeld wird nicht so stark beschnitten wie bei der Standartbefestigung. Ob sich der Aufwand lohnt muss man allerdings selbst entscheiden.
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Augmented Reality
Neben reinen VR-Anwendungen, mit denen man in künstliche Computerwelten „eintauchen“ kann gibt es auch ein paar interessante Augmented Reality Anwendungen. Dazu muss man einfach an der Stelle, an der sich die Kamera des Handys befindet, einen kleinen Ausschnitt machen. Damit verwandelt man seinen VR-Brille im Handumdrehen in einen AR-Datenbrille. Allerdings ist das Tragen einer Guckkasten-Datenbrille, nicht gerade unauffällig und dürfte im Alltag für ein gewissen Aufsehen sorgen.